Burg Hilpoltstein

Burgen und Schlösser im Fränkischen Seenland

Petra Rosenthal

Erstellt | Geändert

Burgen & Schlösser - Fränkisches Seenland

Zuflucht vor übel wollenden Nachbarn, aber auch eine Heimstatt, das war von jeher der Wunsch eines jeden Menschen.

Die Engländer drückten es am besten aus: My home is my castle (mein Heim ist meine Burg). Und so bauten sich denn auch die kleinen Landadeligen wie die Fürsten ihre Burgen im Fränkischen Seenland. Bis diese durch die Weiterentwicklung der Waffentechnik nicht mehr zeitgemäß waren.

Doch auch der Wunsch nach mehr Komfort und nach Repräsentation leitete dann das Zeitalter der prachtvollen (oder auch bescheideneren) Schlösser ein. Die alten Burgen verfielen, wenigstens die meisten, und ihre Ruinen hinterließen uns einen Eindruck früherer Wohnkultur.

Wohl aber stehen diese Burgen und Ruinen in der Regel ihrer Zweckbestimmung gemäß an exponierten Stellen mit weiten Übersichten. Man wollte den Feind ja kommen sehen. In unseren Tagen sind sie lohnende Wanderziele.

Die Schlösser dagegen waren Tummelplatz der Nacheiferer, also der Herrschaften, die große Vorbilder mangels Geld nur in kleinem Stil ausführen konnten. Oft genug aber dienten sie der Sammelleidenschaft der Herren als Schatzkästchen. Bilder, Skulpturen, Stuck, außergewöhnliche Ausstattungen - zu allem stehen heutzutage die Türen offen. Wo überall sagt Ihnen unsere Übersicht.

Dass von den vielen Burgen im Fränkischen Seenland nicht alle die Jahrhunderte unbeschadet überstanden haben, liegt auf der Hand. Doch auch (oder gerade) die Überreste können einen besonderen Reiz ausüben und die Vorstellung anregen, wie es hier wohl mal ausgesehen haben könnte.

Ellingen - Fränkisches Seenland

Deutschordensschloss Ellingen

Das Deutschordensschloss Ellingen wurde im Jahre 1711 neu erbaut. Der Ostflügel entstand unter dem Landkomtur der Ballei Franken des Deutschen Ordens von Gelnhausen. Der übrige Hauptbau unter Carl-Heinrich, Freiherr von Hornstein, seinem Nachfolger von 1718 bis 1721.

"Die Anlage erweist sich mit ihren raffinierten Raumschöpfungen von Vestibül, Treppenhaus und Festsaal sowie mit der geschickten Verdichtung des französischen Pavillonsystems durchaus auf der Höhe der Schlossbaukunst des Hochbarocks." (Zitat nach: ELLINGEN IN BILDERN-Ein Rundgang durch die barocke Residenz des Deutschen Ordens von Harald Bodenschatz und Johannes Geisenhof)

Im Jahre 1815 wurde das Schloss Ellingen Residenz des Feldmarschalles Fürst von Wrede, um 1939 wurde es an den bayerischen Staat verkauft. Im Schloss, das heute der Bayerischen Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen untersteht, befindet sich neben den Ausstellungen zum Deutschen Orden und den Einrichtungen aus der Zeit der fürstlichen Familie heute auch Festsaal Deutschordensschloss Ellingen.

Das gegenüber befindliche, schmucke Ensemble des Fürstlichen Brauhauses Ellingen (seit 1690) mit seinem traditionellen Sudhaus kann auf Anfrage ebenfalls besichtigt werden. Nach der Schlossführung lädt das "Schlossbräustüberl" mit Fürstlichem Biergenuss und Fränkischen Spezialitäten zum Verweilen ein.

Führungszeiten Schloss Ellingen:

Oktober - März:
10:00, 11:00, 12:00, 13:00, 14:00, 15:00 Uhr
April - September:
09:00, 10:00, 11:00, 12:00, 13:00, 14:00, 15:00, 16:00, 17:00 Uhr

Aufzug vorhanden - vorherige Anmeldung an der Kasse erforderlich
Behindertengerechte Toilette vorhanden

Führungen täglich, auch an Sonn- und Feiertagen. Montags geschlossen.
Tel.-Nr. für Schlossführungen: 09141 974790 (Zeiten s. oben)
Tel.-Nr. für Brauereiführungen: 09141 97860 (auf Anfrage)
Tel.-Nr. für Tischreservierung im Schlossbräustüberl: 09141 70340

Hilpoltstein - Fränkisches Seenland

Burg Hilpoltstein

Seit über 1000 Jahren trägt der Hilpoltsteiner Burgberg eine Befestigung. Die Burg war bis 1385 Stammsitz der Herren von Stein, danach ein wichtiger Stützpunkt der Herzöge von Bayern. Im 16. und 17. Jahrhundert wurde sie in mehreren Abschnitten umgebaut.

Nennslingen - Fränkisches Seenland

Schloss Geyern im Anlautertal

Geyern, einer der stattlichsten Herrensitze im fränkischen Jura, war seit über 1000 Jahren in der Hand der Schenken von Geyern (schon 935 wird Wolff Schenk v. Geyern als Ritterturniersieger erwähnt) und ist bis heute im Familienbesitz der Nachkommen.

Nach teilweiser Zerstörung durch die Herzöge von Bayern wurde es denselben 1276 an die Erbmundschenken der Grafen von Hirschberg, die Schenken von Hofstetten, Eichstätter Ministerialen, zu Lehen gegeben.

Im 16. und 17. Jahrhundert wurden sie zu Lehensträgern der Markgrafen von Brandenburg-Ansbach, verbunden mit hohen Ämtern.

Die Burganlage wurde im 18. und 19. Jahrhundert abgerissen.

Auf den Grundmauern des markgräflichen Amtshauses von 1756 wurde das heutige Schloss errichtet und durch Turm und Erkeranbauten im Stil der Neugotik 1874/75 umgestaltet.

Die Burgkapelle St. Bartholomäus zeigt sich als spätgotische Chorturmanlage mit Veränderungen im markgräflichen Stil aus dem 17. und 18. Jh.. Sie diente als Grablege der Schenken von Geyern und enthält wertvolle Grabsteine sowie Familienepitaphien von dem Eichstätter Meister Loy Hering.

Burgruine Bechthal bei Nennslingen

Die Burg Bechthal (früher Pechtal) war Sitz der Herren von Bechthal. Der Name hängt vermutlich mit einer frühen Pechgewinnung zusammen. Die Herren von Bechthal waren mit den mächtigen Heideckern, Erlingshofern und Arnsbergern verwandt.

Roth - Fränkisches Seenland

Schloss Ratibor in Roth

Quelle: Stadt Roth

Das Schloss Ratibor ist eines der bedeutendsten Wahrzeichen der Stadt Roth. Es befindet sich zentral im Stadtkern am südlichen Ende der Rother Hauptstraße. Es handelt sich hierbei um ein mittelgroßes Jagdschloss, das als reines „Lustschloss“ erbaut wurde. Die Gegend um Roth mit ihren Flussläufen und ausgedehnten Waldgebieten war in der Zeit der Erbauung als sehr wildreiches Gebiet bekannt und geschätzt. Nichts lag deshalb näher, als hier ein herrschaftliches Domizil zu schaffen, um der Jagd zu frönen. Es war zum Aufenthalt für den Markgrafen bestimmt, der jährlich zur Zeit der Hirschjagd für einige Tage nach Roth kam.

Erbaut wurde das Schloss von Markgraf Georg dem Frommen zu Brandenburg-Ansbach (04.03.1484-27.12.1543) in der Zeit von 1535 bis 1537. Das Schloss wurde im Stil der deutschen Frührenaissance erbaut, weist aber auch noch einige spätgotische Stilelemente auf. Etwas eigenartig klingt für den Besucher der Name, da es sich bei Ratibor um eine oberschlesische Stadt im heutigen Polen handelt. Dies rührt daher, dass das Schloss hauptsächlich durch Einnahmen aus dem Bergwerksbau der schlesischen Besitzungen Oppeln und Ratibor finanziert wurde. Markgraf Georg der Fromme hatte sich im Jahre 1506 an den Hof des ungarischen Königs Wladislaus – einem Bruder seiner Mutter – begeben. Dort errichtete er mit den Herzogen Johann von Oppeln und Valentin von Ratibor eine Erbverbrüderung. In dieser wurde festgelegt, dass der überlebende Teil in die Erbfolge eintritt, wenn ein anderer ohne eigene Nachkommen stirbt. Da beide Herzoge keine Nachkommen hinterließen, erbte Markgraf Georg die Besitztümer. Hieraus leitet sich auch die Benennung „Schloss Ratibor an der Retzet“ (der frühere Name für die Rednitz) ab.

Das Schloss ist nahezu quadratisch angeordnet. Der Hauptflügel (Pallas) aus drei Stockwerken. Im obersten Stockwerk (hier ist heute das Heimatmuseum untergebracht) befanden sich drei heizbare und drei nicht heizbare Zimmer und diente dem Fürsten als Wohnung. Das zweite Stockwerk besteht aus einem durchgängigen großen Speisesaal (später erfolgte eine Aufteilung in einen Speisesaal und den so genannten Prunksaal). Im Erdgeschoß befanden sich verschiedene Räume und eine Schlosskapelle. Im Südflügel befanden sich verschiedene Räumlichkeiten und Küchen. In diesem Bereich war in späteren Jahren auch der Oberamtmann von Roth untergebracht, der die Verwaltungsgeschäfte erledigte. Der nördliche Teil war in früheren Zeiten genauso hoch wie der südliche Teil. Hier war der Marstall untergebracht. Im Marstall befand sich eine Stube und eine Küche für das Gesinde, sowie Stellplätze für 52 Pferde. An der Ostseite war das Schloss zur Hauptstraße hin durch ein zweigeschossiges Gebäude abgeteilt, in dem sich ein Tor befand. Ein zweites Tor ist an der Südseite. Zum Schloss gehören noch drei Türme, der Torturm auf der Ostseite, der Kaiserturm auf der Südseite und der Altanenturm auf der Westseite.

Im Jahre 1791 dankte der letzte Markgraf von Brandenburg-Ansbach ab. Jetzt erwarb der Fabrikant Johann Philipp Stieber das Gebäude und nutzte es zur Unterbringung einer Fabrik für Leonische Waren. Roth war lange Jahre für die Herstellung von Leonischen Waren und Christbaumschmuck als die industriereichste Kleinstadt Bayerns bekannt. Die Kunstfertigkeit der Herstellung rührt auf das Rother Schutz- und Trutzrecht zurück. Hier wurde ein Flüchtiger aufgenommen, der aus Lyon stammte, und die Herstellung dieser Güter beherrschte. In den Jahren von 1858 bis 1892 war das Landgericht in einem Flügel des Schlosses zusätzlich untergebracht.

Um die Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert wurde das Schloss umgebaut und im Inneren verändert. Wilhelm von Stieber, der die Finanzierung übernahm, wollte eine neue Epoche im Schloss aufleben lassen und ließ es deshalb im Stil der Spätrenaissance umgestalten. Namhafte Künstler wie Ferdinand Wagner, Rudolf von Seitz, Friedrich Wanderer und Conradin Walther übernahmen die Arbeiten und gestalteten den Prunksaal mit Deckenmalereien aus der antiken Mythologie, sowie Gobelins mit Szenen aus der Odyssee um.

Im Jahr 1942 wurde das Schloss der Stadt Roth von den Nachfahren der Familie Stieber geschenkt. Es wird seitdem vielfältig genutzt. Im ehemaligen Marstall befinden sich Stadtbücherei, Stadtarchiv, Sitzungsraum des Rother Stadtrats und die Fraktionszimmer der Stadtratsfraktionen. Im zweiten Stock befindet sich das Stadt- oder Heimatmuseum. Im Erdgeschoß des Hauptflügels befand sich lange Jahre ein Restaurant. Dieses ist jedoch derzeit nicht genutzt und man überlegt, wie künftig mit diesen Räumlichkeiten verfahren wird. In einem Teil des Erdgeschosses auf der Straßenseite befindet sich die städtische Touristeninformation und im ersten Stockwerk dieses Gebäudeteils eine heute noch genutzte Wohnung.

Der idyllische Schlosshof wird für Konzerte und die alljährlichen Aufführungen der Rother Schlosshofspiele genutzt.

In den letzten Jahren wurden Fassade, Teile der Innenräume und das Dach generalsaniert.

Schloss Ratibor mit Stadtmuseum
Hauptstraße 1, 91154 Roth
Telefon: 09171/848-532
Fax: 09171/848-519

Öffnungszeiten:
April bis Ende Oktober
Di - So von 13 - 17 Uhr

Führungen für Gruppen, auch außerhalb der Öffnungszeiten, nach Vereinbarung:
Tourist-Information,
Telefon: 09171/848-513
E-Mail: Öffnet ein Fenster zum Versenden einer E-Mailtourismus@stadt-roth.de

regelmäßige Schlossführung:
Jeden 1. Samstag im Monat
Treffpunkt: 14 Uhr, Schlosshof

Kombi-Stadt-Schloss-Führung:

Von Juni bis September jeden Mittwoch
Treffpunkt: 14 Uhr, Schlosshof

Unterschwaningen - Fränkisches Seenland

Schloss Dennenlohe - Fränkisches Seenland

Das Barockensemble gehört zu den attraktivsten Veranstaltungsorten in Bayern – Konzerte, Opern und Workshops in einzigartigen Parkanlagen
Natur und Kultur in perfekter Liason: Mit seinen phantastischen Parkanlagen bietet Schloss Dennenlohe in Mittelfranken einen unvergleichlichen Rahmen für unvergessliche Events. Der verwunschene schöne Rhododendronpark mit Tausenden blühender Pflanzen, Inseln, Brücken und fernöst­lichen Tempeltoren sowie der stilvolle Privatgarten hinter den hohen Schlossmauern geben jeder Veranstaltung ein traumhaftes Flair. Von den bereits legendären Gartentagen über verschiedene Kultur-Highlights bis hin zu privaten Märchen­hochzeiten oder Parkführungen mit Baron Süsskind reicht das Spektrum der Möglichkeiten, den Park und seine zauberhafte Atmosphäre zu erleben.

Gartenkunst und Parkkultur
Seit fast einem Jahrzehnt stellen die Dennenloher Schloss- und Gartentage  außergewöhnliche Ideen in den Bereichen exklusiver Wohn- und Gartenkultur vor. Bayerns blühendste Gartenmesse mit 90 handverlesenen  Ausstellern findet 2009 von 21. bis 24. Mai 2009 statt. Im September folgt dann der Blätterpark mit interessanten Lesungen an den Sonntagen. Die beliebten Führungen durch den Kräutergarten im Rahmen der Veranstaltung Kräuterpark gibt es an allen Sonntagen im September. Beim Obstpark an den ersten drei Sonntagen im Oktober dreht sich alles um den Apfel.

Klangpark, Klassik & Karossen
An allen Sonn- und Feiertagen im Mai und Juni präsentieren sich im Rahmen der Klangparktage wieder verschiedene Musik-Ensembles bayerischer Schulen im - nur an diesen Tagen geöffneten - Privatgarten der Familie Süsskind. Besonderen Kulturgenuss bieten auch die Klassiktage im Juli – gestartet wird  am 5. Juli  mit den  „King Singers“ das bekannteste A-cappella-Ensemble der Welt. „ Romeo an Juliet“ folgt, am 12.7.2009. In der Schloßarena sorgt die Opera Classica in bewährter Manier für eine wunderbare Inszenierung des „Barbiers von Sevilla“ am 19.07.2009 . Bei Regen finden die Veranstaltungen in der historischen Reitbahn statt. Highlight für Oldtimer-Fans sind verschiedene Classic Ausfahrten alten Karossen. Das Oldtimermuseum Dennenlohe im barocken Gutshof zeigt seine sehenswerten Raritäten an Wochenenden und Feiertagen von Ostern bis Ende September.

Fotos, Filme, Fest feiern
Das exklusive Ambiete von Schloss Dennenlohe eignet sich perfekt für stilvolle Seminare und hochkarätige Firmenpräsentationen, Mode-Shootings und Filmauf­nahmen. Unter anderem wurden hier Fernsehfilme wie „Schloss Hohenstein“, „Professor Capellari“ und „Frankenberg“ gedreht. Schloss und Nebengebäude umfassen Veranstaltungsräume für bis zu 400 Personen. Ein privater Cateringservice sorgt für die entsprechende Bewirtung. Bezaubernd ist die Kulisse für private Feste wie Hochzeiten, Taufen oder andere Familienfeiern. Brautpaare können sich das Ja-Wort in der neugotischen Kapelle geben, für die Feierlichkeiten bieten sich verschiedenste Räumlichkeiten – vom Schloss selbst über den historischen Marstall oder den Gartensaal bis hin zum großen Zelt, das im malerischen Lustgarten errichtet werden kann.

Weißenburg - Fränkisches Seenland

Festung Wülzburg bei Weißenburg

Oberhalb von Weißenburg auf der mit 630 m höchsten Bergkuppe der südlichen Frankenalb liegt die alte ansbachische Hohenzollernfestung Wülzburg, ein eindrucksvolles und einzigartiges Denkmal des Renaissancefestungsbaus in Deutschland.

Petra Rosenthal

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Petra ist eine echte Mittelfränkin. Sie steht auf Bratwurst und Bier. Und ein Sonntag ohne Braten ist kein Sonntag. Bratentag kann aber zusätzlich auch noch der Donnerstag sein.